OSM-Fr
OpenStreetMap
OpenStreetMap
OSM Humanitarian (OSM-FR)
OSM Positron (Carto)
OSM Dark Matter (Carto)
CyclOSM
OSM Deutschland (OSM-DE)
OSM OpenTopoMap
10 km
10 mi

Virtuelle Karte Provenienzforschung im Museumsverband Sachsen-Anhalt

created at 1/4/2023 - modified at 1/4/2023

Auf dieser Karte stellt sich die Koordinierungsstelle Provenienzforschung im Museumsverband Sachsen-Anhalt über Einsichten in die laufende Arbeit der Museen vor. Provenienzforschung soll die Besitzer und Erwerbsumstände von Kulturgütern in öffentlichen Sammlungen aufklären, gerade wenn ein gewaltsamer, zwangsweiser und unrechtmäßiger Kulturgutentzug nahe liegt. Museen in Sachsen-Anhalt zeigen, was sie während der Erstchecks über ihre Bestände gelernt haben, welche Objekte sie genauer untersucht und was sie herausgefunden haben. Die Karte wird zum Tag der Provenienzforschung am 13.04.2022 gelauncht, darf danach aber gern weiter wachsen!

NS-Raubgut 600 000 Kunstwerke, Bücher und Alltagsgegenstände wurden seit dem 30. Januar 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs entzogen, verkauft und verlagert. Das Eigentum von durch das NS-Regime verfolgten Personen und Vereinigungen wie etwa Juden und Freimaurern kann auch in Museen gelangt sein. Die Museen in Sachsen-Anhalt halten sich an die moralische Verpflichtung zur Erforschung der ursprünglichen Eigentumsverhältnisse und zur Restitution an die Eigentümer:innen bzw. ihre Nachfolger:innen. Diese Pflicht erwächst aus der Unterzeichnung der Washingtoner Erklärung (1998) durch die Bundesrepublik Deutschland und der Gemeinsamen Erklärung von Bundesregierung, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden (1990).

Koloniale Kontexte Militärs, Beamte, Großwildjäger, Forschende, Handelnde, Reisende und Sammler haben außereuropäisches Kultur- und Alltagsgut in unsere Museen gegeben. Dabei stellt sich die Frage nach der Rechtmäßigkeit des Erwerbs in der Herkunftsgesellschaft. Deutsche und andere Europäer nahmen im Zuge der kolonialen Expansion mit oder erhandelten Gegenstände oftmals aus einer Vormachtstellung heraus. Expeditionen, Aufbau von Handelskontakten, christliche Missionierung, Besiedelung, formale Unterstellung unter die Kolonialmacht, informelle Durchdringung und in nicht wenigen Fällen gewaltsame Eroberung und Unterwerfung, Völkermorde und Ausbeutung zeugen von dem Ungleichgewicht und Unrecht. Die „Erste[n] Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ der Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien, der Staatsministerin im Auswärtigen Amt für internationale Kulturpolitik, der Kulturministerinnen und Kulturminister der Länder und der kommunalen Spitzenverbände (2019) verdeutlichen den Forschungs- und Restitutionsbedarf.

SBZ/ DDR Varianten des Entzugs von Kulturgut aus Privatbesitz waren in der Sowjetischen Besatzungszone (1945 bis 1949) die Bodenreform mit Enteignungen und in der Deutschen Demokratischen Republik (1949 bis 1990) die staatliche Aneignung und Verwertung der Rücklässe von Republikflüchtlingen, Liquidationen mit Vermögenseinzug, Zollbeschlagnahmungen sowie fingierte Steuerverfahren. Etliche Objekte mit kritisch zu hinterfragenden Provenienzen dieser Zeit befinden sich in unseren Museumssammlungen. Doch auch westdeutsche Museen unterhielten Geschäftsbeziehungen mit dem staatlichen Kunsthandel der DDR bzw. übernahmen als Geschenke, Leihgaben oder Ankäufe Gegenstände mit unklarer Provenienz aus der DDR. Die Aufarbeitung von Kulturgutverlusten nach 1945 wurde im Vermögensgesetz (1990) und Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (1994) gesetzlich verankert.

Objekte und Geschichten Im Rahmen der Projekte, Erstchecks und vertieften Studien der Provenienzforschung wurden viele Objekte untersucht. Ihre Herkunft, die Wege, auf denen sie ins Museum kamen, die Akteure, die sie besessen haben und viele weitere Aspekte wurden erforscht. Einige davon stellen wir hier vor.

Credits
User content credits

No licence has been set

Map background credits

OpenStreetMap Map data © OpenStreetMap contributors

Powered by Leaflet and Django, glued by uMap project (version 2.9.3).

Virtuelle Karte Provenienzforschung im Museumsverband Sachsen-Anhalt